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Kinderwunsch und Familienplanung

Katja von Mamatized hat zur Blogparade zum Thema "Bye bye Kinderwunsch - Familienplanung abgeschlossen?" eingeladen, und dies sind meine Gedanken und Meinung dazu:

Mit Anfang 20 wollte ich von diesem Thema noch nichts hören. Der Gedanke, (m)ein Baby im Arm zu halten, hat mich eher erschreckt als das ich Glücksgefühle verspürte. Ich fühlte mich noch viel zu jung um eine Familie zu gründen.

Erst als ich mit 25 beim Frauenarzt die Diagnose Uterus myomatosus bekam, und er auch meinte, dass es schwierig werden könnte für mich schwanger zu werden, traf es mich wie ein Blitz. Ich war noch unentschlossen, ob ich je ein Kind haben will oder nicht - aber dass mir die Entscheidung evtl. abgenommen wird, hat mich psychisch sehr belastet.

Mindestens alle sechs Monate zum Gynäkologen und die Angst, dass sich mein "Zustand" verschlechtert und womöglich eine Operation notwendig wird, hat auch ziemlich an meinen Nerven genagt. Ich hatte oft sehr starke Schmerzen, hab mich aber trotzdem für die Methode abwarten und Teetrinken entschieden, weil ich befürchtete, dass ein Eingriff meine Chance auf ein eigenes Kind verschlechtern oder unmöglich machen würde.

Ende 20 wurde mein Kinderwunsch immer stärker aber die Ungewissheit, ob ich je ein Baby bekommen kann, hat mich fertig gemacht. Die Myome wurden langsam immer größer und mehr. Ich konnte auch nicht wirklich mit jemanden darüber reden und hab (fast) alles in mich "reingefressen".

Dann lernte ich meinen Mann kennen und für uns beide war klar, dass wir auf jeden Fall Kinder haben möchten. Aber würde dies möglich sein? Wenn man trotz Myome schwanger wird, besteht ein leicht erhöhtes Risiko, dass es zu einer Früh- oder Fehlgeburt kommt. Auch können Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt auftreten.

Unsere Hochzeit war der Startschuss für unsere Familienplanung und wir hatten Glück: Gleich der erste Versuch war ein Volltreffer!  Neun Monate später, fünf Tage nach dem errechneten Termin, bekam ich das größte Geschenk, meine Tochter.

Für mich ist sie das Beste was mir je passiert ist, mein Herz, mein ein und alles, das beste, tollste, süßeste und hübscheste Mädchen in der ganzen Welt.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit machten meine Myome keine Beschwerden, danach umso mehr. Die Schmerzen wurden immer heftiger und mein Körper versuchte dagegen anzukämpfen was ziemlich kräftezehrend war. Aufgrund dessen hieß es Anfang 2015 entweder Gebärmutter raus oder Myomembolisation. Durch die Embolisation kann es auch sein, dass man keine Kinder mehr bekommen kann, aber es besteht immer noch eine kleine Chance weshalb ich mich dafür entschieden hab. Der Eingriff war ein Erfolg und die Schmerzen gehören der Vergangenheit an.

Ob wir noch ein zweites Baby bekommen werden, weiß ich noch nicht. Wenn's nach meinem Mann geht, würden wir noch eine ganze Fußballmannschaft bekommen. Unsere Tochter wird in ein paar Wochen fünf und hätte gerne noch Geschwister. Unsere Wohnsituation ließ es bis jetzt noch nicht zu, dass wir es nochmal versucht haben. Irgendwie hätte ich schon noch gerne ein oder auch zwei weitere Kinder, aber ich bin mit den Jahren etwas entspannter geworden, setz mich selbst nicht mehr unter Druck und lass es auf mich zukommen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Katja (Sonntag, 04 September 2016 12:29)

    Was für ein bewegender Beitrag für meine Blogparade. Ich danke dir vielmals, dass du so offen von deiner Geschichte berichtest. Schön, dass du Teil meiner Parade bist :-)